Wir möchten nicht nur leicht verständliche Anleitungen anbieten, sondern auch klar und transparent aufzeigen, von wem wir unsere Denkanstöße, Ideen oder Konstruktionen haben. Hier findest du Links zu allen, die zu diesen Anleitungen beigetragen haben sowie weiterführende Links, die sich tiefer mit einzelnen Aspekten der hier beschriebenen Schritte beschäftigen.
HAFTUNGSAUSCHLUSS UND SICHERHEIT
Der Bau einer Wasserrakete erfordert Präzision und Gründlichkeit. Verwendete Materialien und Klebstoffe können gesundheits- und umweltschädlich sein. Daher sollten alle Verpackungshinweise beachtet werden. Der Start einer Wasserrakete erfordert, abhängig von Flughöhe und Aufenthaltsort, die Beachtung diverser rechtlicher Vorschriften. Dazu kann unter anderem eine Aufstiegsgenehmigung, ein Kenntnisnachweis, eine Haftpflichtversicherung sowie das Anbringen einer Plakette mit Namen und Adresse auf der Rakete gehören. Wir haben hierdie aktuelle rechtliche Situation zusammengefasst - natürlich können wir keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben geben. Setze dich bei Unklarheiten am Besten mit den zuständigen Behörden in Verbindung. Der Start sollte mit Einvernehmen des Grundstücksbesitzers auf einer Wiese oder auf einem Feld erfolgen, das weit weg von Straßen, Häusern, Bäumen oder Strommasten ist. Der in den Anleitungen beschriebene Bau und Start einer Wasserrakete kann auch bei ordnungsgemäßer Durchführung und Handhabung mit Gefahren verbunden sein. Die Arbeiten sollten daher in jedem Fall durch erwachsene Begleitpersonen betreut werden. Wir können keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Durchführbarkeit der hier beschriebenen Anleitungen geben. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden an Personen oder Gegenständen, die bei der Vorbereitung und Durchführung der Anleitung entstehen. Wir übernehmen darüber hinaus keine Haftung für die Inhalte verlinkter Webseiten und keine Garantie für die Zustellung von bestellten Materialien über externe Drittanbieter.
Wenn ihr eine große Wasserrakete bauen, aber nicht unbedingt nach jedem Start von vorne anfangen wollt, dann seid ihr hier genau richtig. Denn in dieser Anleitung möchten wir euch zeigen, wie ihr ein Fallschirmsystem bauen könnt, das eure Wasserrakete nach einem Start wieder wohlbehalten auf den Boden zurück bringt. Doch fangen wir von vorne an: Ein Fallschirmsystem ist dafür zuständig, den gefalteten Fallschirm im richtigen Moment aus der Rakete auszuwerfen. Was einfach klingt, ist eine der wohl anspruchsvollsten Aufgaben beim Wasserraketenbau – denn das System muss zugleich leicht, klein und zuverlässig sein.
DER TOMMY TIMER
Wie bei fast allen Bereichen im Wasserraketenbau gibt es auch hier verschiedene Vorgehensweisen. In dieser Anleitung behandeln wir lediglich mechanische Systeme, die mit sogenannten Tommy Timernarbeiten. Diese findet man in vielen Aufdrehspielzeugen, die im Spielwarenladen oder im Internet erhältlich sind. Nachdem ihr den Timer aus seinem Gehäuse befreit habt, könnt ihr alle unnötigen Teile und Rädchen mit einer Zange entfernen. Der Griff zum Aufdrehen wird zunächst mehrfach in einem Schraubstock zusammengedrückt, bis man ihn ohne Schwierigkeiten abnehmen kann. Anschließend wird der Stab des Tommy Timers mithilfe von zwei Zangen um 90° gebogen. Der so modifizierte Timer wird später das Herzstück des Fallschirmsystems bilden. Dass wir auf Tommy Timer setzen, hat im Übrigen sehr gute Gründe: Mechanische Fallschirmsysteme sind einfach zu bauenund zu reparieren, sind meistens wesentlich leichterals elektronische Systeme und zudem um einiges günstiger– was vor allem dann eine Rolle spielt, wenn eine Rakete doch mal abstürzt. Und wenn wir gerade davon sprechen: Die zwei Systeme, die wir euch hier vorstellen, haben ihre Zuverlässigkeit bei unzähligen Starts bereits unter Beweis gestellt.
WELCHES SYSTEM FÜR WELCHE RAKETE?
Das erste System, welches wir euch vorstellen möchten, ist das Phönix 6. Es ist eine Weiterentwicklung unserer vorherigen Phönix-Fallschirmsysteme, welche den Fallschirm zur Seite auswerfen, und ist ideal für Raketen mit einem einzelnen, großen Tank geeignet. Für Raketen, welche aus mehreren Drucktank-Segmenten bestehen, schlagen wir die Verwendung des Phönix RDS vor. Dieses System wurde ursprünglich von unseren amerikanische Kollegen U.S. Water Rocketsentwickelt, von uns jedoch stark abgewandelt und an die mechanische Auslösung angepasst.
PHÖNIX 6
Für den Bau eures Phönix 6 Seitenauswurfsystems benötigt ihr zunächst zwei Flaschenvom selben Typ, den ihr auch für den Bau eures Drucktanks verwendet habt. Von einer der Flaschen schneidet ihr den Boden mit einer Schere ab, und entfernt das Gewinde mithilfe einer Säge. Nun wird eine große Öffnungin den zylindrischen Teil der Flasche geschnitten, die in unserem Fall ungefähr 10cm breit ist und nach unten noch gut 3cm Platz lässt. Bei einer kleinere Flasche ist die Öffnung natürlich entsprechend kleiner. Diese Flasche wird später die sogenannte Fallschirmkammerwerden. Als nächstes solltet ihr euch überlegen, wie die Spitze eures Fallschirmsystem aussehen sollte. Ihr könnt beispielsweise einen halben Tischtennisball mit Epoxidharz aufkleben, oder die obere Öffnung weiter vergrößern und eine Feuerwerksraketenspitze hineinstecken. Von der zweiten Flasche werden nun ebenfalls der Boden und der Hals entfernt. Der übrig gebliebene zylindrische Teil wird in zwei gleich große Stücke geschnitten. Wir benötigen nur eines dieser Stücke um es als Fallschirmtüre zu verwenden. Solltet ihr planen, euer Fallschirmsystem zu lackieren, dann ist jetzt die Zeit gekommen. Als erstes müsst ihr sowohl die Fallschirmkammer als auch die Fallschirmtüre mit Schleifpapier abschleifen sowie gründlich reinigen. Als nächstes empfehlen wir eine Kunststoffgrundierung aufzusprühen. Der eigentliche Sprühlack, in unserem Fall mattes dunkelgrau, wird erst nachdem die Grundierung getrocknet ist, aufgetragen. Eventuell ist es notwendig, mehrere Schichten aufzutragen. Nachdem der Lack getrocknet ist, könnt ihr damit anfangen, zwei runde Grundplatten aus Kunststoffauszuschneiden. Wir verwenden hierfür beispielsweise Guttagliss Hobbycolor. Die Platten sollten gerade so in das Gehäuse hineinpassen. Mithilfe einer Heißklebepistole können die Platten nun genau an die Kanten der Öffnung geklebt werden. Geht dabei sparsam mit dem Klebstoff um und klebt die untere Platte lediglich von unten an. Nun kann der modifizierte Tommy Timer auf der Rückseite des Gehäuses befestigt werden. Hierzu wird zunächst der Stab des Tommy Timers von innen durch ein Loch knapp oberhalb der unteren Grundplatte gesteckt, anschließend wird der Tommy Timer mit einem möglichst kleinen Kabelbinder von innen fixiert. Die Fallschirmtüre soll nun durch ein Hutgummiin Position gehalten werden. Dazu wird eine Schlaufe durch zwei kleine Löcher auf Höhe der oberen Grundplatte am Gehäuse befestigt. Das Hutgummi sollte mehrere Male sehr straff um das System gewickeltwerden, bevor es am Tommy-Timer-Stab eingehakt wird. Um dafür zu sorgen, dass der Fallschirm auch wirklich aus dem Fallschirmsystem ausgeworfen wird, benötigen wir noch eine Feder. Hierfür kann einfach ein Flaschenstück einer Einwegflasche verwendet werden. Dieses wird mithilfe von Draht am Gehäuse befestigt werden. Alternativ könnt ihr auch das gesamte zylindrische Flaschenstück mit Heißklebestoff in das System einkleben. Bei dieser Variante müsst ihr aber aufpassen, dass der Fallschirm beim Einlegen in das System nicht nach hinten verrutscht. Die Fallschirmtüre könnt ihr mit Hutgummi am Fallschirm befestigen. Doch bevor wir den Bau des Fallschirmsystem fertig stellen können, werfen wir nun einen Blick auf das zweite Fallschirmsystem, welches wir euch vorstellen möchten…
PHÖNIX RDS
Das Radialauswurfsystem Phönix RDS besteht aus noch weniger Komponenten als das Phönix 6. Hauptbestandteil ist ein dünner, flexibler Kunststoffmantel, wie er bei Dokumentenhüllen und Mappen zu finden ist. An einer Ecke des Mantels wird nun mithilfe zweier kleiner Kabelbinder der modifizierte Tommy Timer befestigt. An der gegenüberliegenden Ecke wird nun eine lange Hutgummi-Schlaufebefestigt. Zum weiteren Zusammenbau des Systems benötigt ihr nun euren Segment-Drucktank. Den Mantel legt ihr nun um die Übergangsstelle zweier Segmente, anschließend wickelt ihr mehrere Male das Hutgummi straff darum, bevor es am Tommy-Timer-Stab eingehakt wird. Ein weiteres Hutgummi wird zwischen dem Mantel und der Raketenspitze gespannt. Dieses sorgt dafür, dass der Mantel nach oben weg gezogenwird, sobald das System auslöst. Nun ist das System bereits auf demselben Stand wie das Phönix 6 System, dessen Bau wir zuvor beschrieben haben. Die nun folgenden Bauschritte sind für beide Systeme identisch.
FERTIGSTELLUNG
Damit das Hutgummi nicht über die Biegung am Stab rutscht, wird mithilfe von Sekunden- oder Zweikomponentenklebstoff ein Kabelbinderkopfan diese Stelle geklebt. Der Timer kann nun aufgezogen werden. Nachdem dem Loslassen sollte dieser ablaufen und schließlich das Hutgummi freigeben. Seid beim Testen bitte vorsichtig, denn beim Öffnen des Systems wollt ihr ganz bestimmt nicht das Gummi in die Augen bekommen. Nun besitzt ihr ein System, welches nach einer voreingestellten Zeit einen Fallschirm auswerfen kann. Doch wie wird der Tommy Timer in Position gehalten, bis die Rakete startet? Zum Glück ist die Antwort auf diese Frage ganz einfach. Ihr benötigt einfach einen etwas größeren Kabelbinder, von dem ihr ein Stück abschneidet und den ihr unter den Befestigungskabelbinder des Tommy Timers schiebt. Dieser sogenannte Trigger hält den aufgedrehten Tommy Timer in Position, bis die Rakete startet. Nun müsst ihr den Kabelbinder nur noch an eurer Startrampe festbinden, und ihr seid startklar - zumindest wenn ihr den Fallschirm und euer Fallschirmsystem bereits an eurer Wasserrakete befestigt habt. Die folgende Fotoreihe zeigt die Arbeitsweise der Systeme anhand eines Phönix 6 Systems - jedoch sind die Abläufe beim Phönix RDS System genau gleich.
Typisches Aufdrehspielzeug
Fertig modifizierter Tommy Timer
Lackiertes System mit Feuerwerksraketenspitze
Eingeklebte Kunststoffplatten
Aufbau des Phönix RDS Systems
System mit eingebauter Feder und Fallschirm
Hutgummi um das System gewickelt
1) System mit Trigger (Vor dem Start)
2) Timer läuft ab (Startphase)
3) System öffnet sich
4) Fallschirm wird ausgeworfen
WIE GEHT ES WEITER?Schau dir unsere anderen Anleitungen an…
•Wie groß ist die Absturzquote bei euren aktuellen Fallschirmsystemen?Bei unserem lang erprobten Seitenauswurfsystem Phönix 5 liegt die Absturzquote derzeit (März 2017) bei 3/70, was 4,2% entspricht. Beim ersten Absturz ist die Ursache ungeklärt (vermutet wird ein kaputter Tommy Timer), beim zweiten Mal öffnete sich der Fallschirm nicht richtig. Der dritte Absturz ist auf einen durchgerosteten Draht zurückzuführen. Das RDS war zu Beginn noch fehleranfällig, doch wir waren in der Lage die Fehler zu beseitigen und inzwischen ist die Fehlerquote ähnlich niedrig. Unser neuestes Fallschirmsystem, welches bei den Falcon Raketen verwendet wird, hat noch nicht genügend Starts um eine zuverlässige Aussage zu treffen. •Warum benutzt ihr immer noch einen Tommy Timer und kein elektrisches System?Unsere auf Tommy Timern basierten Fallschirmsystem sind zuverlässiger als viele elektrische Systeme. Zudem sind diese teurer, was einen Absturz umso schmerzhafter macht. Und mehr wiegen tun sie auch. Warum also umsteigen?•Welchen Höhenmesser benutzt ihr und wo kann man ihn kaufen?Wir benutzen verschiedenste Höhenmesser für unsere Raketen. In der SkyHopser 2R war zu Beginn ein “Altimax Simply” von Rocketronicsverbaut, dieser wurde aber inzwischen durch einen Prototypen eines Höhenmessers des DLRs ersetzt. Die fertige Version dieses Höhenmessers soll künftig in vielen weiteren Raketen genutzt werden. In den Überflieger-Raketen ist das Hobbyking Altimeter verbaut.•Welchen Fallschirm benötige ich für Rakete XY?Das kommt auf das Gewicht der Rakete an. Bei Fallschirmen ist immer das empfohlene Nutzlastgewicht angegeben. •Gibt es noch andere Möglichkeiten Fallschirmsysteme zu bauen?Ja! Zum Beispiel mit dem 3D-Drucker. Genaueres dazu findest du hier.
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Wir möchten nicht nur leicht verständliche Anleitungen anbieten, sondern auch klar und transparent aufzeigen, von wem wir unsere Denkanstöße, Ideen oder Konstruktionen haben. Hier findest du Links zu allen, die zu diesen Anleitungen beigetragen haben sowie weiterführende Links, die sich tiefer mit einzelnen Aspekten der hier beschriebenen Schritte beschäftigen.
HAFTUNGSAUSCHLUSS UND SICHERHEIT
Der Bau einer Wasserrakete erfordert Präzision und Gründlichkeit. Verwendete Materialien und Klebstoffe können gesundheits- und umweltschädlich sein. Daher sollten alle Verpackungshinweise beachtet werden. Der Start einer Wasserrakete erfordert, abhängig von Flughöhe und Aufenthaltsort, die Beachtung diverser rechtlicher Vorschriften. Dazu kann unter anderem eine Aufstiegsgenehmigung, ein Kenntnisnachweis, eine Haftpflichtversicherung sowie das Anbringen einer Plakette mit Namen und Adresse auf der Rakete gehören. Wir haben hierdie aktuelle rechtliche Situation zusammengefasst - natürlich können wir keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben geben. Setze dich bei Unklarheiten am Besten mit den zuständigen Behörden in Verbindung. Der Start sollte mit Einvernehmen des Grundstücksbesitzers auf einer Wiese oder auf einem Feld erfolgen, das weit weg von Straßen, Häusern, Bäumen oder Strommasten ist. Der in den Anleitungen beschriebene Bau und Start einer Wasserrakete kann auch bei ordnungsgemäßer Durchführung und Handhabung mit Gefahren verbunden sein. Die Arbeiten sollten daher in jedem Fall durch erwachsene Begleitpersonen betreut werden. Wir können keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Durchführbarkeit der hier beschriebenen Anleitungen geben. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden an Personen oder Gegenständen, die bei der Vorbereitung und Durchführung der Anleitung entstehen. Wir übernehmen darüber hinaus keine Haftung für die Inhalte verlinkter Webseiten und keine Garantie für die Zustellung von bestellten Materialien über externe Drittanbieter.
Wenn ihr eine große Wasserrakete bauen, aber nicht unbedingt nach jedem Start von vorne anfangen wollt, dann seid ihr hier genau richtig. Denn in dieser Anleitung möchten wir euch zeigen, wie ihr ein Fallschirmsystem bauen könnt, das eure Wasserrakete nach einem Start wieder wohlbehalten auf den Boden zurück bringt. Doch fangen wir von vorne an: Ein Fallschirmsystem ist dafür zuständig, den gefalteten Fallschirm im richtigen Moment aus der Rakete auszuwerfen. Was einfach klingt, ist eine der wohl anspruchsvollsten Aufgaben beim Wasserraketenbau – denn das System muss zugleich leicht, klein und zuverlässig sein.
DER TOMMY TIMER
Wie bei fast allen Bereichen im Wasserraketenbau gibt es auch hier verschiedene Vorgehensweisen. In dieser Anleitung behandeln wir lediglich mechanische Systeme, die mit sogenannten Tommy Timernarbeiten. Diese findet man in vielen Aufdrehspielzeugen, die im Spielwarenladen oder im Internet erhältlich sind. Nachdem ihr den Timer aus seinem Gehäuse befreit habt, könnt ihr alle unnötigen Teile und Rädchen mit einer Zange entfernen. Der Griff zum Aufdrehen wird zunächst mehrfach in einem Schraubstock zusammengedrückt, bis man ihn ohne Schwierigkeiten abnehmen kann. Anschließend wird der Stab des Tommy Timers mithilfe von zwei Zangen um 90° gebogen. Der so modifizierte Timer wird später das Herzstück des Fallschirmsystems bilden. Dass wir auf Tommy Timer setzen, hat im Übrigen sehr gute Gründe: Mechanische Fallschirmsysteme sind einfach zu bauenund zu reparieren, sind meistens wesentlich leichterals elektronische Systeme und zudem um einiges günstiger– was vor allem dann eine Rolle spielt, wenn eine Rakete doch mal abstürzt. Und wenn wir gerade davon sprechen: Die zwei Systeme, die wir euch hier vorstellen, haben ihre Zuverlässigkeit bei unzähligen Starts bereits unter Beweis gestellt.
WELCHES SYSTEM FÜR WELCHE RAKETE?
Das erste System, welches wir euch vorstellen möchten, ist das Phönix 6. Es ist eine Weiterentwicklung unserer vorherigen Phönix-Fallschirmsysteme, welche den Fallschirm zur Seite auswerfen, und ist ideal für Raketen mit einem einzelnen, großen Tank geeignet. Für Raketen, welche aus mehreren Drucktank-Segmenten bestehen, schlagen wir die Verwendung des Phönix RDS vor. Dieses System wurde ursprünglich von unseren amerikanische Kollegen U.S. Water Rocketsentwickelt, von uns jedoch stark abgewandelt und an die mechanische Auslösung angepasst.
PHÖNIX 6
Für den Bau eures Phönix 6 Seitenauswurfsystems benötigt ihr zunächst zwei Flaschenvom selben Typ, den ihr auch für den Bau eures Drucktanks verwendet habt. Von einer der Flaschen schneidet ihr den Boden mit einer Schere ab, und entfernt das Gewinde mithilfe einer Säge. Nun wird eine große Öffnungin den zylindrischen Teil der Flasche geschnitten, die in unserem Fall ungefähr 10cm breit ist und nach unten noch gut 3cm Platz lässt. Bei einer kleinere Flasche ist die Öffnung natürlich entsprechend kleiner. Diese Flasche wird später die sogenannte Fallschirmkammerwerden. Als nächstes solltet ihr euch überlegen, wie die Spitze eures Fallschirmsystem aussehen sollte. Ihr könnt beispielsweise einen halben Tischtennisball mit Epoxidharz aufkleben, oder die obere Öffnung weiter vergrößern und eine Feuerwerksraketenspitze hineinstecken. Von der zweiten Flasche werden nun ebenfalls der Boden und der Hals entfernt. Der übrig gebliebene zylindrische Teil wird in zwei gleich große Stücke geschnitten. Wir benötigen nur eines dieser Stücke um es als Fallschirmtüre zu verwenden. Solltet ihr planen, euer Fallschirmsystem zu lackieren, dann ist jetzt die Zeit gekommen. Als erstes müsst ihr sowohl die Fallschirmkammer als auch die Fallschirmtüre mit Schleifpapier abschleifen sowie gründlich reinigen. Als nächstes empfehlen wir eine Kunststoffgrundierung aufzusprühen. Der eigentliche Sprühlack, in unserem Fall mattes dunkelgrau, wird erst nachdem die Grundierung getrocknet ist, aufgetragen. Eventuell ist es notwendig, mehrere Schichten aufzutragen. Nachdem der Lack getrocknet ist, könnt ihr damit anfangen, zwei runde Grundplatten aus Kunststoffauszuschneiden. Wir verwenden hierfür beispielsweise Guttagliss Hobbycolor. Die Platten sollten gerade so in das Gehäuse hineinpassen. Mithilfe einer Heißklebepistole können die Platten nun genau an die Kanten der Öffnung geklebt werden. Geht dabei sparsam mit dem Klebstoff um und klebt die untere Platte lediglich von unten an. Nun kann der modifizierte Tommy Timer auf der Rückseite des Gehäuses befestigt werden. Hierzu wird zunächst der Stab des Tommy Timers von innen durch ein Loch knapp oberhalb der unteren Grundplatte gesteckt, anschließend wird der Tommy Timer mit einem möglichst kleinen Kabelbinder von innen fixiert. Die Fallschirmtüre soll nun durch ein Hutgummiin Position gehalten werden. Dazu wird eine Schlaufe durch zwei kleine Löcher auf Höhe der oberen Grundplatte am Gehäuse befestigt. Das Hutgummi sollte mehrere Male sehr straff um das System gewickeltwerden, bevor es am Tommy-Timer-Stab eingehakt wird. Um dafür zu sorgen, dass der Fallschirm auch wirklich aus dem Fallschirmsystem ausgeworfen wird, benötigen wir noch eine Feder. Hierfür kann einfach ein Flaschenstück einer Einwegflasche verwendet werden. Dieses wird mithilfe von Draht am Gehäuse befestigt werden. Alternativ könnt ihr auch das gesamte zylindrische Flaschenstück mit Heißklebestoff in das System einkleben. Bei dieser Variante müsst ihr aber aufpassen, dass der Fallschirm beim Einlegen in das System nicht nach hinten verrutscht. Die Fallschirmtüre könnt ihr mit Hutgummi am Fallschirm befestigen. Doch bevor wir den Bau des Fallschirmsystem fertig stellen können, werfen wir nun einen Blick auf das zweite Fallschirmsystem, welches wir euch vorstellen möchten…
PHÖNIX RDS
Das Radialauswurfsystem Phönix RDS besteht aus noch weniger Komponenten als das Phönix 6. Hauptbestandteil ist ein dünner, flexibler Kunststoffmantel, wie er bei Dokumentenhüllen und Mappen zu finden ist. An einer Ecke des Mantels wird nun mithilfe zweier kleiner Kabelbinder der modifizierte Tommy Timer befestigt. An der gegenüberliegenden Ecke wird nun eine lange Hutgummi-Schlaufebefestigt. Zum weiteren Zusammenbau des Systems benötigt ihr nun euren Segment-Drucktank. Den Mantel legt ihr nun um die Übergangsstelle zweier Segmente, anschließend wickelt ihr mehrere Male das Hutgummi straff darum, bevor es am Tommy-Timer-Stab eingehakt wird. Ein weiteres Hutgummi wird zwischen dem Mantel und der Raketenspitze gespannt. Dieses sorgt dafür, dass der Mantel nach oben weg gezogenwird, sobald das System auslöst. Nun ist das System bereits auf demselben Stand wie das Phönix 6 System, dessen Bau wir zuvor beschrieben haben. Die nun folgenden Bauschritte sind für beide Systeme identisch.
FERTIGSTELLUNG
Damit das Hutgummi nicht über die Biegung am Stab rutscht, wird mithilfe von Sekunden- oder Zweikomponentenklebstoff ein Kabelbinderkopfan diese Stelle geklebt. Der Timer kann nun aufgezogen werden. Nachdem dem Loslassen sollte dieser ablaufen und schließlich das Hutgummi freigeben. Seid beim Testen bitte vorsichtig, denn beim Öffnen des Systems wollt ihr ganz bestimmt nicht das Gummi in die Augen bekommen. Nun besitzt ihr ein System, welches nach einer voreingestellten Zeit einen Fallschirm auswerfen kann. Doch wie wird der Tommy Timer in Position gehalten, bis die Rakete startet? Zum Glück ist die Antwort auf diese Frage ganz einfach. Ihr benötigt einfach einen etwas größeren Kabelbinder, von dem ihr ein Stück abschneidet und den ihr unter den Befestigungskabelbinder des Tommy Timers schiebt. Dieser sogenannte Trigger hält den aufgedrehten Tommy Timer in Position, bis die Rakete startet. Nun müsst ihr den Kabelbinder nur noch an eurer Startrampe festbinden, und ihr seid startklar - zumindest wenn ihr den Fallschirm und euer Fallschirmsystem bereits an eurer Wasserrakete befestigt habt. Die folgende Fotoreihe zeigt die Arbeitsweise der Systeme anhand eines Phönix 6 Systems - jedoch sind die Abläufe beim Phönix RDS System genau gleich.
Typisches Aufdrehspielzeug
Fertig modifizierter Tommy Timer
Lackiertes System mit Feuerwerksraketenspitze
Eingeklebte Kunststoffplatten
Aufbau des Phönix RDS Systems
System mit eingebauter Feder und Fallschirm
Hutgummi um das System gewickelt
1) System mit Trigger (Vor dem Start)
2) Timer läuft ab (Startphase)
3) System öffnet sich
4) Fallschirm wird ausgeworfen
WIE GEHT ES WEITER?Schau dir unsere anderen Anleitungen an…
•Wie groß ist die Absturzquote bei euren aktuellen Fallschirmsystemen?Bei unserem lang erprobten Seitenauswurfsystem Phönix 5 liegt die Absturzquote derzeit (März 2017) bei 3/70, was 4,2% entspricht. Beim ersten Absturz ist die Ursache ungeklärt (vermutet wird ein kaputter Tommy Timer), beim zweiten Mal öffnete sich der Fallschirm nicht richtig. Der dritte Absturz ist auf einen durchgerosteten Draht zurückzuführen. Das RDS war zu Beginn noch fehleranfällig, doch wir waren in der Lage die Fehler zu beseitigen und inzwischen ist die Fehlerquote ähnlich niedrig. Unser neuestes Fallschirmsystem, welches bei den Falcon Raketen verwendet wird, hat noch nicht genügend Starts um eine zuverlässige Aussage zu treffen. •Warum benutzt ihr immer noch einen Tommy Timer und kein elektrisches System?Unsere auf Tommy Timern basierten Fallschirmsystem sind zuverlässiger als viele elektrische Systeme. Zudem sind diese teurer, was einen Absturz umso schmerzhafter macht. Und mehr wiegen tun sie auch. Warum also umsteigen?•Welchen Höhenmesser benutzt ihr und wo kann man ihn kaufen?Wir benutzen verschiedenste Höhenmesser für unsere Raketen. In der SkyHopser 2R war zu Beginn ein “Altimax Simply” von Rocketronicsverbaut, dieser wurde aber inzwischen durch einen Prototypen eines Höhenmessers des DLRs ersetzt. Die fertige Version dieses Höhenmessers soll künftig in vielen weiteren Raketen genutzt werden. In den Überflieger-Raketen ist das Hobbyking Altimeter verbaut.•Welchen Fallschirm benötige ich für Rakete XY?Das kommt auf das Gewicht der Rakete an. Bei Fallschirmen ist immer das empfohlene Nutzlastgewicht angegeben. •Gibt es noch andere Möglichkeiten Fallschirmsysteme zu bauen?Ja! Zum Beispiel mit dem 3D-Drucker. Genaueres dazu findest du hier.